Zu Arnau gibt es eine sehr umfangreiche Ortschronik, welche aus zwei Bänden besteht.
Wer Interesse der Ortschronik hat:
Neben den Ortschroniken zu Hackelsdorf und Ochsengraben sowie zu Tschermna ist auch die von Arnau (Preis pro Band: 25 Euro) noch vorhanden.
Man kann es sich sparen, auf diverse hochpreise Angebote im Internet zu reagieren, auch ist der Nachdruck nicht mehr vorhandener Ortschroniken meist kostengünstiger.
Arnau ist eine der ältesten Städte Böhmens.
Seine Gründung war wahrscheinlich um das Jahr 1139.
Als Stadt mit deutschem Recht angelegt, war Arnau Zentrum eines Gerichtsbezirkes. Der wunderschöne, zentral gelegene Ringplatz wird von Laubenhäusern auf allen vier Seiten gesäumt. Das Renaissance-Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, von welchem Teile gotisch sind, befindet sich direkt am Ringplatz.
Der Rathausturm trägt zwei steinerne Riesen, die mit einer Sage zusammenhängen, weshalb Arnau auch „Riesenstädtchen“ genannt wird. In der Mitte des Ringplatzes befindet sich eine Mariensäule aus dem Jahr 1681.
Mit der Dreifaltigkeitskirche aus dem 13. Jahrhundert verfügt Arnau über eine der schönsten Kirchen des ostböhmischen Raumes.
Sehenswert ist auch das Franziskanerkloster mit Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Hier ist das besuchenswerte städtische Museum untergebracht.
Bekannt ist Arnau durch das berühmte Portiunkulafest und den Feldherrn Wallenstein.
Großbetriebe
Bedeutende Großbetriebe waren die der Papiererzeugung (Firmen Eichmann und Elbemühl), papierverarbeitende Industrie, Textil- und Metallindustrie; Arnau war Handelszentrum.
4. März 1919 – auch ein Gedenktag für die Arnauer
Im Rahmen der Demonstration der Sudetendeutschen am 4. März 1919 wurden auch in Arnau während einer friedlichen Demonstration der deutschen Bevölkerung zwei Frauen durch tschechische Legionäre erschossen.
Was war geschehen ?
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die erste tschechoslowakische Republik gegründet. Die Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien wurden aus der bisherigen Staatsform „Donaumonarchie“ herausgerissen und in den neu gegründeten Staat Tschechoslowakei hineingepresst. Man wollte dies mehrheitlich nicht, sondern eine autonome Daseinsform, etwa vergleichbar mit dem heutigen Südtirol.
Am 4. März 1919 kam es zum Generalstreik ohne jegliche Gewaltanwendung gegen die neuen Machthaber. Als die Deutschen friedlich diskutierend zusammenstanden, eröffnete tschechisches Militär das Feuer.
In den Städten Arnau, Aussig, Eger, Kaaden, Mies, Karlsbad und Sternberg geschah dies zeitgleich.
Am meisten traf es Kaaden (Region Aussig) mit 26 Toten.
Einwohnerzahl 1930: 4502 (davon 602 Tschechen)